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6.2.

Wissensrepräsentation in urbanem Ambiente - Sich durch Wissen in urbanem Ambiente anregen lassen!

Anknüpfend an die Gedächtniskultur der Antike und des Mittelalters wird die Architektur als Ordnungsinstrument für Wissen eingesetzt. Säulen und Simse, Fenster unf Türen repräsentieren bestimmte Funktionen zur Wissenrepräsentation.

Der ganze Raum läßt sich - in Analogie zur reichhaltig ausgeschmückten Innenarchitekturen von Palästen und Kirchen - für die Repräsentation von Wissen in Form von Visualisierungen und Schautafeln, Transparenten und Spruchbändern, nutzen. Auf diese Weise wurden - als die Mehrzahl der Menschen noch nicht schreiben und lesen konnten - höchst komplexe Sachverhalte auch immaterieller Art durch Symbole und Allegorien vermittelt und in Erinnerung gehalten.

Wird dieser Weg von der Innenarchitektur konsequent weiterverfolgt, so führt der Weg weiter zur Werbung in einer Stadt, zu Beschilderungen und Leitsystemen bei Verkehrsanlagen wie Flughäfen und Bahnhöfen, Sportanlagen und den öffentlichen Gebäuden. Die Stadt kann als Stadt im Raum simuliert werden. Der Raum wird zum Platz, - je nach Größe - zur Agora oder Forum, Innenhof oder Patio. Alle diese Elemente können als Wissensträger gestaltet werden.

Dieser Ansatz läßt sich auch in der Wissenrepräsentation über den Computer nutzen und kann noch weitergeführt werden, indem die Stadt mit ihren Stadtvierteln in der Anlage und Gestaltung von Straßen und Plätzen, in ihrem gesamten Erscheinungsbild und ihrer Erlebniswelt bis hin zu ihrer Umgebung für Zwecke des Wissenrepräsentation genutzt wird. Es entsteht eine urban gestaltete Benutzeroberfläche. Der Benutzer findet Wissen, das er ursprünglich gar nicht gesucht hat, aber im Kontext seiner Überlegungen gut gebrauchen kann.

Eine Gruppe, die in einem derartigen Raum mit einem urbanen Ambiente ihre Arbeit startet, findet bereits aufbereitetes Wissen in einer kontextuellen Ordnung vor, kann dieses nutzen und ihrerseits anreichern.

Der methodische Ansatz der urbanen Wissensrepräsentation fördert die Bereitschaft, vorhandenes Wissen zu nutzen und auch neues Wissen zu hinterlassen. Es entsteht eine Arbeitsumgebung für einen revolvierenden Prozeß der Wissensproduktion, in dem im Zusammenwirken vieler schrittweise mehrfach weiterverwendbare Wissensbausteine entstehen.

Durch die urbane Wissensrepräsentation wird Wissen in einem erweiterten Kontext geordnet. Es wird ein Weg zu den Halb- und Fertigfabrikaten, den immateriellen Waren der Informationsgesellschaft, angebahnt.


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